Blatten VS: See erreicht kritisches Volumen – Evakuierungen ausgeweitet
Der See, der sich durch die Ablagerung des abgebrochenen Birchgletschers sowie durch das Material der Felstürze am Kleinen Nesthorn gebildet hat, füllt sich rasch.
Ein Überlaufen der Lonza über den Schuttkegel könnte sich im Verlauf der Nacht ereignen. Im schlimmsten Fall könnten dadurch Murgänge ausgelöst werden.
Der regionale Führungsstab und die Einsatzkräfte von Gampel-Steg hält sich vorsorglich bereit für eine Evakuierung der Bevölkerung.
Einige Gebäude im Lötschental wurden ebenfalls bereits evakuiert. Das kantonale Führungsorgan analysiert die Lage laufend.
Der Grossteil des Birchgletschers oberhalb von Blatten sowie der darüber liegende Schuttkegel sind eingebrochen. Am Talgrund hat die dadurch entstandene, mehrere Dutzend Meter dicke und rund zwei Kilometer lange Eis- und Gesteinsmasse einen erheblichen Teil des Dorfes Blatten verschüttet. Der Flusslauf der Lonza wurde blockiert, und der dadurch oberhalb des Absturzmaterials entstandene See mit einem Volumen von rund drei Millionen Kubikmetern füllt sich rasch. Ein Überlauf der Lonza über die Geröllablagerung könnte im Laufe der Nacht erfolgen, was zu Murgängen führen könnte.
Der regionale Führungsstab und die Einsatzkräfte von Gampel-Steg hält sich vorsorglich bereit, die Bevölkerung zu evakuieren. Einige Gebäude im Lötschental wurden ebenfalls bereits evakuiert. Darüber hinaus wurde die Speicherkapazität des weiter talwärts gelegenen Stauwerks bei Ferden erhöht.
Aufgrund der bestehenden Risiken und der geologischen Instabilität ist derzeit jeglicher Einsatz im Katastrophengebiet unmöglich. Die Armee steht bereit, um mit Wasserpumpen, Baggern und weiteren schweren Räumgeräten sowie Beleuchtungsmaterial einzugreifen. Auch der Zivilschutz ist mobilisiert.
Die Kantonsstrasse von Goppenstein in Richtung Blatten bleibt bis auf Weiteres für den gesamten Verkehr gesperrt, ausgenommen sind Anwohner und Einsatzfahrzeuge.
Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, den Anweisungen der Behörden strikt Folge zu leisten und das betroffene Gebiet nicht zu betreten.
Das kantonale Führungsorgan analysiert die Lage laufend.
Quelle: Kanton Wallis
Bildquelle: Etat du Valais